Häufig gestellte Fragen

Sprechstunde2Ich habe Angst vor der Untersuchung–tut es nicht weh?
Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) ist nicht schmerzhaft und dauert in der Regel nur ca. 5 Minuten; trotz der routinemäßigen örtlichen Betäubung von Zunge und Rachen wird der durch das Endoskop verursachte Würgereiz jedoch von manchen Patienten als sehr unangenehm erlebt. In diesem Fall kann eine Sedierung ratsam sein.

Eine Darmspiegelung (Koloskopie) dauert in der Regel 10-20 Minuten (in seltenen Fällen länger). Die weitaus meiste Zeit der Untersuchung wird als völlig schmerzfrei oder allenfalls etwas unangenehm erlebt. Da der Dickdarm aber im Bauch geschlängelt und kurvenreich verläuft, kommt es beim Vorschub des Endoskops durch Kurven oder Verwinkelungen zu teils stärkeren Schmerzempfindungen, die in der Regel einige Sekunden andauern und danach wieder abklingen. Solche Momente treten im Verlauf einer Untersuchung meist mehrfach auf. Besondere Schwierigkeiten sind zu erwarten, wenn größere Voroperationen im Unterbauchbereich (z.B. gynäkologische Operationen) oder wiederholte Entzündungen von Darmaussackungen (Divertikeln) erfolgt sind oder narbige Verwachsungen anderer Ursache vorliegen. In diesen Fällen ist eher eine schmerzhafte Untersuchung zu erwarten, so dass eine Sedierung ratsam ist.

Ich habe zwar keine Angst vor der Untersuchung selbst, aber vor dem, was dabei herauskommen könnte.
Diese Befürchtung hören wir häufig und haben Verständnis dafür. Sie sollte aber kein Argument dafür sein, eine sinnvolle Untersuchung abzulehnen. Auch ernsthafte Erkrankungen können vollständig heilbar sein, wenn sie in einem frühen Stadium entdeckt werden; selbst eine Krebserkrankung muss heutzutage kein Todesurteil bedeuten. Außerdem kann z.B. die Entstehung eines Darmkrebses durch die Entfernung früher gutartiger Krebsvorstufen (Polypen) verhindert werden. Wir sind der Meinung, dass es in Fragen der eigenen Gesundheit nicht sinnvoll ist, den Kopf in den Sand zu stecken.

Ich bin schon älter und glaube, ich halte die Untersuchung nicht aus.
Das Lebensalter selbst ist kein Hinderungsgrund für eine endoskopische Untersuchung. Oft tolerieren ältere Menschen die Untersuchung sogar leichter als jüngere. Allerdings müssen bestimmte Begleiterkrankungen, die im höheren Lebensalter häufiger anzutreffen sind (z.B. Herz-, Lungen-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen, frühere Operationen) sowie eine Medikamenteneinnahme berücksichtigt werden, da sie eigene Risiken für die Untersuchung und die verwendeten Beruhigungsmedikamente darstellen können.

Gibt es nicht einfachere Möglichkeiten, den Darm vor der Koloskopie zu säubern?
Es gibt leider keine Abkürzung zu einem sauberen Dickdarm, wenn man nicht das Risiko eingehen möchte, krankhafte Veränderungen auf Grund einer Stuhlverunreinigung zu übersehen. Bei einem sehr gut gereinigten Darm ist die Koloskopie deutlich aussagefähiger, genauer, schneller, sicherer und komplikationsärmer als bei einem schlecht gereinigten Darm. Über Jahrzehnte wurden verschiedene Abführverfahren erprobt und verglichen; auch wir haben die unterschiedlichsten Präparate mit sehr unterschiedlichem Erfolg verwendet.
Die Einnahme von mehreren Liter einer Spüllösung ist zwar mühsam, aber für den Organismus dennoch sehr schonend, da es zu keinen Verlusten von körpereigener Flüssigkeit oder Mineralien kommt. Aus unserer Sicht ist dies das effektivste und sicherste Verfahren.
Für Patienten, die (trotz aller Tricks) keine so großen Trinkmengen bewältigen können, existieren Alternativen, die allerdings individuell im Rahmen des Vorgesprächs abgestimmt werden müssen. Diese bewirken nach unserer Erfahrung allerdings meist keine vollständige Darmreinigung, so dass man hier einen Kompromiss zwischen Komfort und Aussagekraft hinnehmen muss.
Der von Patienten häufig geäußerte Vorschlag, den Darm durch Einläufe zu säubern, führt nur in den unteren Darmabschnitten zu guten Ergebnissen, da die Einlaufflüssigkeit nicht die weiter oben gelegenen Darmanteile erreicht; aus diesem Grund können Einläufe allenfalls ein zusätzlicher Baustein zur Darmreinigung sein. Für Untersuchungen lediglich der unteren 30-40 cm des Dickdarms können sie aber durchaus ausreichend sein.

Darf ich vor den Endoskopie etwas zu mir nehmen?
Vor einer Magenspiegelung sollten Sie 8 Stunden keine feste Nahrung zu sich genommen haben. Bis 2 Stunden vor der Untersuchung dürfen Sie klare Flüssigkeiten (Wasser, Tee, Brühe, helle klare Säfte) trinken.
Vor einer Darmspiegelung sollten Sie 24 Stunden lang keine feste Nahrung zu sich genommen haben, damit der Darm mithilfe der Abführmittel auch wirklich vollständig sauber wird. Auch hier gilt, dass Sie bis 2 Stunden vor der Untersuchung klare Flüssigkeiten (Wasser, Tee, Brühe, helle klare Säfte) trinken dürfen.
Die Einnahme von Medikamenten (z.B. Tabletten, Asthmasprays) ist in der Regel problemlos möglich, da diese die Beurteilbarkeit des Magen-Darm-Trakt nicht nennenswert beeinträchtigen. Ausnahmen sind z.B. Eisenpräparate (Dunkelfärbung der Darmschleimhaut) oder blutzuckersenkende Medikamente (Tabletten, Insulinspritzen), da diese bei Nüchternheit Unterzuckerungen verursachen können.
Im Einzelfall können hiervon abweichende Regelungen erforderlich sein, die Sie mit uns im Rahmen des Vorgesprächs besprechen sollten.

Ab wann darf ich nach der Untersuchung wieder etwas zu mir nehmen?
Nach der Magenspiegelung dürfen Sie essen und trinken, so bald die örtliche Betäubung von Zungengrund und Rachen abgeklungen ist, was in der Regel nach ca. einer halben Stunde der Fall ist.
Nach einer Darmspiegelung dürfen Sie meist sofort essen und trinken, es sei denn, dass größere Polypen abgetragen wurden; in diesem Fall erhalten Sie von uns schriftlich besondere Vorsichtsmaßregeln.

Brauche ich eine Schlafspritze zur Untersuchung?
(siehe Kapitel Sedierung)

Wieso darf ich nach der Schlafspritze nicht Auto fahren? Ich fühle mich völlig fit!
Es gibt umfangreiche Untersuchungen zur Fahrsicherheit nach Gabe von Beruhigungsmitteln, die in Fahrsimulatoren durchgeführt wurden. Hierbei zeigt sich eine eindeutige Verringerung der Reaktions- und Kritikfähigkeit, die im Straßenverkehr tödliche Folgen für sich selbst oder Andere haben kann. Aus diesem Grund existiert eine eindeutige Rechtsprechung zu diesem Thema, die sich auch in den verbindlichen Leitlinien zur Sedierung wiederfindet.
Es ist typisch für die Schlafmittelwirkung, dass man seinen eigenen Zustand unkritisch überschätzt (wie auch nach Alkoholgenuss). Der Patient selbst fühlt sich oft subjektiv völlig fit und wirkt auch auf Außenstehende so; objektive Messungen seiner Reaktionen ergeben jedoch ein anderes Bild.
Übrigens gilt das Verbot nicht nur für das Führen eines Kraftfahrzeugs (PKW und Krafträder), sondern auch und erst recht für das Fahrradfahren!

Wie steht es mit der Hygiene bei der Endoskopie?
In Berlin gelten wie in ganz Deutschland strenge Hygieneanforderungen zur Durchführung von Endoskopien. In Berlin werden diese durch die Gesundheits- und Gewerbeaufsichtsämter sowie die Kassenärztliche Vereinigung regelmäßig und auch unangekündigt überprüft. Für die hygienische Aufbereitung von Endoskopen, endoskopischen Zusatzinstrumenten und allen anderen Medizinprodukten existieren strenge gesetzliche Regelungen. Auch unsere Praxis wird diesbezüglich regelmäßig geprüft und hat alle Anforderungen stets problemlos erfüllt. 

Wie oft muss ich eine Vorsorge-Koloskopie durchführen lassen?
Sofern bei Ihnen keine besonderen Risiken (z.B. eine familiäre Krebsbelastung oder eine langjährige chronisch-entzündliche Darmerkrankung) vorliegen, sollte eine Vorsorgekoloskopie nach dem 55. Geburtstag erfolgen. Ist diese unauffällig, sollte erst nach 10 Jahren eine weitere Untersuchung durchgeführt werden.
Nach Entfernung von Polypen werden kürzere Kontrollabstände empfohlen, da diese Patienten ein erhöhtes Risiko einer erneuten Polypenentstehung (auch an anderer Stelle im Dickdarm) aufweisen.
Bei Beschwerden wie Blutabgängen, Veränderung der Stuhlgewohnheiten, Schmerzen oder Gewichtsabnahme sollte eine Darmspiegelung auch außerhalb der routinemäßigen Vorsorgeempfehlungen erfolgen.

Gibt es andere zuverlässige Möglichkeiten zur Krebsvorsorge?
Stuhluntersuchungen auf verborgenes Blut oder eine computertomographische Untersuchung des Darms (sogenannte virtuelle Kolonographie) stellen hinsichtlich der Darmkrebsvorsorge Alternativen zur Koloskopie dar, die allerdings weniger genau sind, keine Gewebeprobenentnahme und vor allem keine Möglichkeit zur Polypenentfernung bieten. Da die Computertomographie überdies mit einer Strahlenbelastung verbunden ist, ist sie in Deutschland zur Krebsvorsorge nicht zugelassen. Aus diesen Gründen ist weiterhin nur die Koloskopie der aktuelle Standard in der Darmkrebsvorsorge.

Was kann ich tun, um Darmkrebs zu verhindern?
Eine gemischte Kost, die Obst, Gemüse, Ballaststoffe und wenig rohes Fleisch enthält, senkt das persönliche Darmkrebsrisiko ebenso wie regelmäßige körperliche Aktivität. Rauchen und der Genuss größerer Mengen Alkohols stellen Risikofaktoren für die meisten Krebsarten dar, so dass der Verzicht darauf ebenfalls das persönliche Krebsrisiko senkt.
Die wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung des Darmkrebses ist nach heutigem Wissenstand die rechtzeitig durchgeführte Vorsorgekoloskopie, die bereits gutartige Krebsvorstufen (Polypen) entdecken und beseitigen kann, bevor diese zu einem bösartigen Krebs entarten können.  

Was sind eigentlich Hämorrhoiden?
Hinter dem, was viele Patienten und leider mitunter auch Ärzte „Hämorrhoiden“ nennen, stecken häufig ganz andere Krankheitsbilder, die auch ganz verschieden behandelt werden müssen. Blut im Stuhl oder am Toilettenpapier, Afterjucken, Abgang von Schleim oder Flüssigkeit, tastbare oder schmerzhafte Veränderungen der Afterregion können eine Vielzahl von Ursachen haben, die fachgerecht abgeklärt werden müssen. (Die meisten Patienten, bei denen ein End- oder Mastdarmkrebs festgestellt wird, haben sich seit geraumer Zeit in dem Glauben gewogen, dass Hämorrhoiden die Ursache ihrer Blut- oder Schleimabgänge waren.) In jedem Fall sollte eine einmalige Spiegelung des Enddarms und zumindest der unteren Dickdarmabschnitte erfolgen, bevor sich alle Beteiligten auf die Diagnose „Hämorrhoiden“ einigen.
Hämorrhoiden im eigentlichen Sinn sind bei jedem Menschen vorhandene Gefäßpolster des inneren Afterkanals, die zum gas- und flüssigkeitsdichten Verschluss des Afters beitragen. Sie sind daher nicht in jedem Fall behandlungsbedürftig, sondern nur dann, wenn sie durch übermäßige Vergrößerung, Vorfall oder Blutung stärkere Beschwerden verursachen.

Müssen Hämorrhoiden immer operiert werden?
Zur Behandlung von Hämorrhoiden kommen – je nach Ausprägung – endoskopische Verfahren (Verödung, Gummiringsaugligatur oder Infrarotkoagulation) oder verschiedene chirurgische Operationsverfahren zur Anwendung. Salben oder Zäpfchen sind in der Regel gegen echte Hämorrhoiden nicht wirksam, können aber deren Symptome lindern.